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    Dem „Worst Case“ zuvorkommen – Wie Vereine Spitzensportler bei der Dualen Karriere unterstützen

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    By Benjamin Stiehl on 6. Juli 2025 Aktuelles, Duale Karriere, Handball, Volleyball

    Mit einer Verletzung kann alles vorbei sein. Die sportliche Karriere. Und damit auch die Einnahmequelle. Deswegen müssen viele Profi-Sportler*innen für dieses Schreckensszenario vorsorgen. Etwa ein Drittel der deutschen Top-Athlet*innen absolvieren deshalb ein Studium. Dabei ist Spitzensport eigentlich ein Vollzeitjob. Ohne Unterstützung ist diese Doppelbelastung kaum zu stemmen. Hilfe gibt es – doch fällt sie je nach Institution unterschiedlich aus.

    Die Förderung der Duale Karriere ist vertreten in der Politik, an Universitäten und Hochschulen. Ebenfalls ist sie zentrale Aufgabe der Stiftung Deutsche Sporthilfe. An den deutschlandweit 17 Olympiastützpunkten werden die Spitzensportler*innen zudem bei Karriereentscheidungen durch professionelle Laufbahnberater*innen des DOSB unterstützt. Aber nur, wer zur sportlichen Spitze gehört, bekommt Beratung an den Olympiastützpunkten. Diese Beratung bildet eine Ausnahme. Denn der Großteil der deutschen Spitzensportler*innen trainiert im Sportverein. Dort variiert die Unterstützung der Dualen Karriere.

    Ein beispielhafter Blick nach Balingen und Rottenburg am Neckar: Der HBW Balingen-Weilstetten und der TV Rottenburg haben die Unterstützung der Dualen Karriere zu einem zentralen Aspekt ihrer Athletenförderung gemacht. Dabei bieten die Vereine Unterstützung und Kooperationen an.

    „Ich weiß, wie schnell eine Karriere zu Ende sein kann“

    Seit der Saison 23/24 ist Felix König Geschäftsführer des HBW Balingen-Weilstetten ©Nino Strauch

    Als Geschäftsführer arbeiten, die Handballmannschaft anführen, das Schwitzen während der Klausur: Felix König kennt alle Seiten. Der 34-Jährige ist seit der Saison 2023/24 Geschäftsführer des HBW Balingen-Weilstetten. Zuvor war er selbst acht Jahre lang Spieler des Vereins, der momentan in der 2. Bundesliga beheimatet ist. Zudem absolvierte Felix König während seiner sportlichen Karriere ein Sportmanagement-Studium an der Universität Tübingen und kennt die Herausforderungen einer Dualen Karriere aus eigener Erfahrung: „Ich glaube, der wichtigste Punkt ist das Thema Zeitmanagement“, betont Felix König. Ein Studium neben dem Sport gut zu absolvieren, brauche viel Zeit, erläutert der junge Geschäftsführer.

     

    Der Handballsport bringt zusätzlich eine besondere Herausforderung mit sich: Die Spielpläne werden „immer recht spät terminiert und dementsprechend stehen die Trainingspläne auch nicht über ein halbes Jahr im Voraus zur Verfügung“, erklärt Tim Nothdurft. Dadurch könne es zu Terminüberschneidungen von Universitätsveranstaltungen und Trainingseinheiten kommen. Der ehemalige Links-Außen des HBW Balingen-Weilstetten spielt mittlerweile bei den Rhein-Neckar-Löwen in der 1. Bundesliga. Dennoch durchlief er wie viele junge Handballer eine Duale Karriere. Der 27-jährige Profi schloss vor Kurzem sein Sportmanagement-Studium an der Universität Tübingen ab. In der Prüfungsphase konnte es vorkommen, dass es Terminüberschneidungen gab, erinnert sich der gebürtige Reutlinger an sein Studium zurück. Gerade in dieser stressigen Zeit versucht der HBW seine Spieler so gut es geht zu unterstützen. „Es ist selbstverständlich, dass ein Spieler bei einem Training fehlt, wenn er eine wichtige Klausur schreibt“, sagt HBW-Geschäftsführer Felix König. Allerdings: bei Ligaspielen kommt der Verein seinen Spielern nicht entgegen. Dann muss die Klausur auf das nächste Semester oder einen anderen Termin verschoben werden. Das ist aber für die Betroffenen selbstverständlich. Tim Nothdurft bekräftigt: „Das war für mich auch klar. Wenn wir spielen, kann ich keine Klausur schreiben.“

    Elias Huber beim Sprungwurf
    ©Thomas Schips

    Die Spieler sind bereit, diesen Kompromiss in Kauf zu nehmen. Neben Tim Nothdurft entschied sich auch Elias Huber für ein Studium neben dem Spitzensport beim HBW. Der 22-Jährige ist ehemaliger Sportmanagement-Student an der Universität Tübingen. Beiden ist bewusst, dass sie eine zusätzliche berufliche Ausbildung machen müssen. Denn nach einer schweren Verletzung kann die sportliche Karriere schnell vorbei sein.

    „Darum ist es wichtig, dass man auf jeden Fall ein zweites Standbein hat“, sagt Elias Huber. Es sei zudem wichtig, dass nach der Karriere weiter Geld aufs Konto kommt, ergänzt Tim Nothdurft. Da die wenigsten Handballer nach ihrer Karriere finanziell ausgesorgt haben, ist es für sie umso wichtiger, sich neben dem Sport weiterzubilden. Damit sind sie keine Einzelfälle. Etwa ein Drittel der deutschen Top-Athlet*innen absolviert eine zusätzliche berufliche Weiterbildung.

    Der HBW unterstützt diese Einstellung. Felix König unterstreicht die Wichtigkeit einer Ausbildung oder eines Studiums neben der sportlichen Karriere. Der Geschäftsführer wisse selbst, wie schnell eine Karriere vorbei sein kann „und man dann im Worst Case dasteht und nichts hat.“ Gleichzeitig betont er, dass das Studium nicht in den Vordergrund gerückt werden könne: das funktioniere im Profisport nicht. Schon gar nicht, wenn sich die Mannschaft auf Spiele vorbereite. Dann müsse er auch im Training da sein, meint Elias Huber. „Mein erster Job ist Handballer“, bekräftigt der 22-Jährige. Allerdings habe er die Möglichkeit das Athletiktraining selbstständig durchzuführen. So könne er seinen Tagesablauf variieren.

    Zudem verfügt der HBW Balingen-Weilstetten durch seine Sponsoren über ein breites Netzwerk an Arbeitgebern. „Wenn jetzt jemand sagt, ich würde gerne eine Ausbildung machen, zum Beispiel als Industriekaufmann, dann versuchen wir unser Netzwerk und unsere Sponsoren zu nutzen, dass der Spieler unterkommt“, sagt Felix König. Dasselbe gelte für die Zusammenarbeit mit Universitäten. Noch gebe es keine Kooperation, dennoch habe man gute Kontakte zur Universität Tübingen und der Hochschule Albstadt-Sigmaringen. Aber in der Zusammenarbeit „ist sicherlich noch Luft nach oben“, gibt der Geschäftsführer zu. Man denke über eine offizielle Zusammenarbeit mit Hochschulen nach. Das solle die Kommunikation zwischen Bildungseinrichtung und Verein verbessern und es jedem Spieler erleichtern, ein Studium zu beginnen.

    Auf dem Spielfeld hat Elias Huber die Rolle des Spielführers ©Oliver Schmidt

    Der HBW unterstützt die Spieler auch bei der Kontaktaufnahme zu Spielerberatern. Diese beraten Sportler mittlerweile nicht mehr nur darin, wie sie einen höher dotierten Vertrag bekommen oder zu einem besseren Verein wechseln können. „Viele dieser Spielerberater unterstützen mittlerweile auch die berufliche Laufbahn“, erklärt Felix König. Elias Huber ist seinem Berater dankbar, „weil er alles um mich herum managt“.

    Auch in anderen Sportarten unterstützen Vereine ihre Sportler bei der Dualen Karriere. Beim Volleyball-Zweitligisten TV Rottenburg ist diese Förderung sogar zentraler Aspekt des Vereins und ein Alleinstellungsmerkmal in der Region. „Ohne eine duale Struktur funktioniert gar nichts“, sagt Timo Baur, der Manager der Bundesligamannschaft. Praktisch ist dabei die geografische Nähe zur Universität Tübingen und zu regionalen Unternehmen.

    Verbesserte Förderungsmöglichkeiten durch Partnerschaften

    Timo Baur managet die Bundesligamannschaft des TVR ©Ralf Hallmaier

    Der Mehrspartenverein zählt mit über 4500 Mitgliedern zu den größten Vereinen im Sportkreis Tübingen. Seit 2022 treten die Volleyballer des Vereins nach finanziellen Problemen samt Neustart in der 3. Liga wieder in der 2. Bundesliga Süd an. Dabei sei es dem Verein ein Anliegen, dass auch die persönliche und fachliche Entwicklung der Spitzensportler vorangeht. Insbesondere deshalb, damit die Fallhöhe nicht so hoch sei, wenn es mit der Karriere einmal vorbei ist, betont Baur. Denn „im Volleyball wird oft so wenig Geld verdient, dass die Spieler nebenbei noch etwas machen müssen.“

     

    Jan Huber (3) schreit seine Emotionen nach erfolgreichem Angriff raus © Ralf Hallmaier

    Viele Spieler des TVR studieren deshalb oder machen eine Ausbildung während ihrer sportlichen Karriere. Auch Mitteblocker Jan Huber ist bewusst, dass man als Volleyballer auf gar keinen Fall genug Geld verdiene, um später davon leben zu können. Er entschied sich für ein Studium. Er profitiert von der Nähe zur Universität Tübingen. So kann er Sport und Studium verbinden. Von einer Sache profitierte der 24-Jährige besonders: der Verein vermittelte ihm über einen Sponsor ein Praktikum.

    Es war für den Masterstudenten „deutlich einfacher reinzukommen und es hat mit Volleyball besser funktioniert“. Generell müsse er sein Studium um das Training legen. In Einzelfällen könne er im Training fehlen, etwa wenn er eine wichtige universitäre Veranstaltung habe, schildert Jan Huber. „Wenn man es gut und früh kommuniziert, dann ist es kein Problem.“ „Das ist gut so“, meint der 2,07 Meter große Mittelblocker, er wolle schließlich auch mit seinem Studium fertig werden.

    Bei der Unterstützung seiner Spieler setzt der TV Rottenburg auf lokale Partnerschaften. Ob mit der Universität Tübingen, der Hochschule für Forstwirtschaft in Rottenburg oder der Kreissparkasse. Besonders eine Partnerschaft sticht heraus. Spieler, die eine Ausbildung bei der Kreissparkasse absolvieren, genießen einen besonderen Vorteil. Oft kommt es vor, dass die Mannschaft schon am Freitag zu einem Auswärtsspiel aufbricht. Auszubildende würden dafür von der Arbeit befreit und müssten keinen Urlaub nehmen, berichtet der Geschäftsführer des TVR. Solche flexiblen Arbeitszeitmodelle sind selten.

    Um Talenten eine berufliche Perspektive zu ermöglichen, bietet der TV Rottenburg ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) im eigenen Verein an. Spieler können sich so vollständig auf ihre Volleyballkarriere konzentrieren und gleichzeitig erste Berufserfahrungen im Sportumfeld sammeln.

    HBW und TVR gehen mit gutem Vorbild voran

    Die Handballer Tim Nothdurft und Elias Huber und der Volleyballer Jan Huber betonen, wie wichtig es ist, sich mit der Dualen Karriere ein zweites Standbein aufzubauen. Sie sind ihren Vereinen, dem HBW Balingen-Weilstetten und dem TV Rottenburg, dankbar, dass sie ihre Spieler unterstützen. Mit ihren Netzwerken, Partnerschaften und Flexibilität im Training. In der Region haben die Vereine deshalb einen hohen Stellenwert erlangt, der über das Sportliche hinaus reicht. Das Wichtigste für die Spieler: Sie können sich auf ihren Sport konzentrieren – ohne sich Sorgen um die Zeit nach der Karriere machen zu müssen.

    Benjamin Stiehl

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