Schonach ist eine kleine Gemeinde inmitten des landschaftlich einzigartigen Schwarzwaldes. Der Kurort, der auch als Zentrum des Wintersports bekannt ist, imponiert mit einem eindrucksvollen Panorama. Um mehr über diesen kleinen Ort und die Themen Naturerhalt und Sporttourismus zu erfahren, haben wir die Leiterin für Sport und Kultur, Benita Hansmann besucht. Die in Schonach aufgewachsene Hansmann stand dem SportSirene-Redakteur Hendrik Draaijer im Interview Rede und Antwort.
Frau Hansmann, was macht Schonach und die umliegende Region so einzigartig für Sportbegeisterte?
In Schonach gibt es wirklich noch diese Jahreszeiten. Hier genießen wir einen Sommer, mit angenehmen 25 Grad, perfekt für die Wanderer oder Radfahrer, die hier die Landschaft und die Natur erleben möchten und wir haben den Winter mit Minusgraden und dem Schnee. Dafür ausgelegt haben wir ein großes Loipennetz für Langlaufski. Wir haben wunderbare Winterwanderwege, man kann Schneeschuhwanderungen unternehmen, Ski-Alpin ist ebenfalls an zwei Hängen mit unterschiedlichen Könner-Stufen möglich. Wir bieten den Gästen eine große Bandbreite an Möglichkeiten, um sich in der Natur zu bewegen.
Welchen Einfluss hat der Sporttourismus auf den Ort und die gesamte Region?
Einen sehr positiven, das auf jeden Fall. Denn wenn die Touristen gerne nach Schonach kommen, gibt es durch die hier bereitgestellte Infrastruktur den Einheimischen auch ein Stück Lebensqualität. Sie können genau wie alle Touristen die Möglichkeiten der sportlichen Aktivität, die es hier gibt, nutzen.
Besonders der Sport in der Natur verlangt einen bewussten Umgang mit natürlichen Lebens- und Landschaftsräumen. Welche Maßnahmen werden in Schonach getroffen, um sportliche Aktivitäten in den Naturschutzgebieten zu ermöglichen, gleichzeitig diese aber auch zu schützen?
Es ist so, dass wir diesbezüglich ganz klar ausgeschildert haben, wo sind die Wege, wo darf ich mich als Tourist in der Natur bewegen. Nur durch diese Besucherlenkung haben wir die Möglichkeit, dass sich die Besucher auch nur auf diesen ausgewiesenen Wegen durch die Natur bewegen und nicht frei heraus in die geschützten Gebiete laufen.
Welche Regeln müssen beim Erstellen von Wanderwegen oder Sportanlagen in Bezug auf den Naturschutz im Landkreis und in der Gemeinde beachtet werden?
Bevor ein neues Projekt zum Thema wird, gehen wir zunächst in Gespräche mit dem Bauamtsleiter der Gemeinde, der die Gegebenheiten des Gebietes erstmal herausarbeitet, um die Natur und auch die Tiere, die dort leben, zu schützen. Zudem wird der Forst bei solchen Themen miteinbezogen. Schlussendlich entscheidet dann, nach enger Absprache mit allen im Gemeinderat vertretenen Parteien, das Referat 56, das im ganzen Land für Naturschutz und Landschaftspflege zuständig ist, ob hier in Schonach ein neuer Waldweg erschlossen oder ein anderes Projekt umgesetzt werden kann.
Gibt es besonders natürliche oder erhaltene Orte, an denen man die Natur genießen und auch Sport treiben kann?
Ein besonderer Ort ist sicherlich das Naturschutzgebiet rund um den Rohrhardsberg. Hier verlaufen wunderschöne Wanderwege hindurch und mithilfe des Skilifts kann man die Natur im Winter auch von den Skiern aus erleben und genießen. Für den Betreiber gelten jedoch sehr strenge Regeln in Bezug auf den Naturschutz. So ist es auch für ihn nicht einfach, ein neues Projekt umzusetzen. Aber auch der Blindensee ist ein beliebtes Ziel, um der Natur hier im Schwarzwald etwas näher zu kommen.
Gibt es Zukunftspläne für den Ausbau des Sporttourismus hier in Schonach?
An sich haben wir schon sehr viel, was das Sportlerherz höherschlagen lässt. Die Infrastruktur ist da, nun müssen wir nur darüber sprechen und es die Leute wissen lassen, was sie hier alles erleben können. Das ist unter Marketinggesichtspunkten unser nächstes großes Ziel.
- Schonach – Ein Ort, der Natur und Sport vereint - 10. April 2022